Jule

Fellnasen im Glück, Glücksfelle 2018

Jule darf nun für immer in ihrer Pflegefamilie bleiben.

Jule (Gipsy) lebt seit einigen Monaten auf einer Pflegestelle in Leichlingen. Sie hatte anfangs große  Probleme, all die neuen Eindrücke und Reize angemessen zu verarbeiten. Auch heute ist sie draußen noch unsicher. Obwohl die PS naturnah lebt, ist es unumgänglich, dass Jule ein Stück Straße laufen muss – und das mag sie nach wie vor nicht. Am liebsten würde Jule gar nicht das Haus verlassen, muss jedes mal hinausgezogen werden. Draußen ist Jule noch unsicher und angespannt, als erwarte sie jeden Moment, dass etwas Schlimmes passiert. Sie läuft dabei aber ordentlich an der Leine, zieht nicht und sucht alle paar Schritte den Blickkontakt zu ihrem Menschen. Ganz Hütehund versucht sie ihren Menschen gerne zu umkreisen, dies ist  aber schon weniger geworden. Wenn ihr etwas unheimlich ist, legt sie sich ganz  selten noch platt auf den Boden und muss dann zum Weiterlaufen annimiert werden. Im Haus selbst ist sie etwas offener geworden. Morgens wird mit Frauchen gekuschelt und geschmust, dann ist sie auch richtig albern. Danach legt sie sich auf ihren Platz und ist nahezu unsichtbar, so als fürchtet sie, etwas falsch zu machen.

Jule ist sehr sensibel und reagiert auf feinste Nuancen. Ist Pflegefrauchen traurig oder in Sorge um Jule, spürt sie das natürlich.

Obwohl das Pflegefrauchen Jule über alles liebt, hat sie uns schweren Herzens gebeten, zu schauen, ob sich nicht ein besseres Zuhause finden lässt. Es belastet die sehr, dass sie Jule zu jedem Spaziergang hinaus ziehen muss.

Wir wünschen uns für Jule ein Zuhause möglichst in Alleinlage mit einem großen sicher eingezäunten Garten, wo sie sich frei bewegen kann. Schön wäre auch ein anderer Hund, an dem Jule sich orientieren kann. Wenn nämlich Besuchshunde da sind, wird Jule offener und fröhlicher. Jule braucht souveräne, fröhliche Menschen, die ihr Führung und Sicherheit vermitteln und denen sie absolutes Vertrauen schenkt.

—————————————-

Da Gipsy sich bisher außerhalb ihres Zwingers nicht von uns Fremden anfassen lassen mochte, haben wir ihr bei unserem Besuch im April 2017 von Ancsa ein Geschirr anziehen lassen. Das Geschirr fand sie zwar noch ganz blöd, aber wir durften sie anfassen und sie ließ sich knuddeln und kam sogar auf den Schoß. Sicher wird sie ihre Zeit der Eingewöhnung brauchen, aber Gipsy hat keine Panik vor Menschen, erstarrt nicht und ist beim Händeln absolut brav.

————

Gipsy wurde vom Hundeeinfanger der Stadt Gyula eingefangen. Die arme Hündin hatte eine schwere Kette um den Hals und streunte so in der Pußta. Alle vier Beine waren verletzt und bluteten. Gipsy war so unglaublich mager, dass man ihre Rippen zählen konnte. Sie hat sicher schlimme Erfahrungen mit Menschen gehabt, da sie immer noch etwas ängstlich ist.

Im kleinen Privattierheim in Gyula hat sie Geborgenheit gefunden und folgt den Betreibern Ancsa und Józsi im Freilauf auf Schritt zu Tritt – sie braucht ihre Gesellschaft und fühlt sich dann schon richtig geborgen.

Bei unserem Besuch im Tierheim im September 16 beäugte uns Gipsy sehr neugierig, sie traute sich aber nicht zu uns heran. Der Zwinge dagegen gibt ihr Sicherheit und durch die Gitter ließ sie sich streicheln und genoss die Zuwendung.

Jetzt mit Ihren Freunden und Bekannten teilen