Vince

Fellnasen im Glück, Glücksfelle 2019

Vince hat seine Menschen gefunden.

Vince durfte am 16.12. nach vielen Jahren das Tierheim verlassen und in eine Pflegefamilie reisen. Nach ersten Anfangsschwierigkeiten baute er Ängste ab, lernte, an der Leine zu laufen und wie Hund sich in einem Haus zu verhalten hat. Einige Monate später schien Vince sein Zuhause  gefunden zu haben, doch konnte er durch Unachtsamkeit bereits am ersten Tag entlaufen. Auch wenn er bereits nach einer Stunde gesichert werden konnte, war dieses Erlebnis für ihn schwer traumatisierend, denn Fremde verfolgten ihn und versuchten ihn zu greifen. In seiner Panik schnappte er und so entschied die Familie, dass es keine gemeinsame Zukunft geben würde.  Da die alte Pflegestelle geänderte Arbeitszeiten hatte, kam Vince in eine neue Pflegefamilie und war zunächst wieder verunsichert.  Inzwischen orientiert er sich sehr gut an seinem Pflegefrauchen. Am liebsten würde er den ganzen Tag mit ihr zusammen sein, akzeptiert aber auch Zeiten des Alleinseins und verhält sich ruhig. Im Garten wird Vince immer offener und es tauchen auch kurze Sequenzen von Spiel und Spaß auf. Manchmal scheint Vince noch vor seinem eigenen Mut zurückzuschrecken und bricht das Spiel sofort wieder ab.  Bei Interaktionen mit seinen Menschen wertet Vince Körperhaltung, Gestik und Mimik aus. Da wir Menschen uns unserer Bewegung und wie diese vom Hund verstanden werden, oft nicht bewusst sind, kommt es häufig zu Fehlinterpretation der Situation und Vince zieht sich vorsorglich aus der Situation zurück. Er hat große Angst, etwas falsch  zu machen, das Grundvertrauen in Menschen wankt noch.  Aber Vince macht von Monat zu Monat mehr Fortschritte und begleitet seine Bezugsperson immer öfters zu Besorgungen, ins Altenheim und zu Veranstaltungen. Jeder Weg beginnt mit ersten Schritten. Vince liebt die Geborgenheit und Sicherheit seines Zuhauses und freut sich nicht wirklich über Spaziergänge und Ausflüge. Er folgt seinem Menschen aber treu ergeben und läuft auch ordentlich an der Leine. Seine Körpersprache zeigt aber deutlich, dass er lieber mit seinem Zweibeiner daheim geblieben wäre. Vince ist also eher der Typ Couchpotato, der sich über Kuscheln und Nähe zu seinem Menschen freut. Mit den Hunden und Katzen der Pflegestelle versteht Vince sich sehr gut.

Bei Vince wurde im Juli 19 eine IBD diagnostiziert, eine chronische Darmentzündung. Er ist gut auf die Medikamente eingestellt, wird diese aber vermutlich lebenslang nehmen müssen.

Vince ist eher ein Frauenhund. Er liebt es, wenn sich sein Pflegefrauchen auf dem Boden setzt, dann legt er sich vorsichtig dazu und genießt die Nähe und Streicheleinheiten.

Wir wünschen uns für Vince ein liebevolles, hundeerfahrenes Zuhause mit klaren Regeln und Strukturen. Ein souveräner Mensch ist wichtig, um Vince Sicherheit und Führung in unbekannten Situationen zu geben. Ideal wäre ein Frauenhaushalt, da Vince ganz gut auf Männer verzichten kann und auch jetzt noch manchmal brummelt, wenn der Herr des Hauses den Raum betritt.  Ansonsten ist es wichtig, dass  Vince sehr viel Geduld entgegen gebracht wird und man (n) es aushält, anfangs von ihm gemieden zu werden. Schön wäre ein Haus in einer eher ruhigen Gegend mit einem sicher eingezäunten Garten, damit Vince nach Eingewöhnung auch ohne Leine herumsausen kann.

Wer hat die nötige Liebe und Geduld, Vince dort abzuholen, wo er steht? Man sollte keine Erwartungen an Vince haben und ihm die Zeit geben die er braucht, um endgültig anzukommen.

Vince wurde zusammen mit seinen 4 Geschwistern in einer Kiste vor dem Tierheim ausgesetzt. Die Welpen waren erste wenige Wochen alt, begannen gerade erst selbständig zu fressen. Natürlich war diese plötzliche Trennung von der Mutter und die Stunden in einer dunklen, kalten Kiste für die Welpen sehr ängstigend.
Man hat sich im Tierheim bemüht, viel Kontakt mit den Kleinen zu haben, da sie sehr scheu und zurückhaltend waren und nach kurzer Zeit suchten sie die Nähe ihrer Bezugsperson.
Da Vince in seiner Prägephase nicht  viel erleben konnte, ist er Neuem gegenüber  zurückhaltend bis ängstlich. Auch bei fremden Menschen ist er anfangs schüchtern, denn im Tierheim kümmern sich einige wenige um die vielen Tiere.

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